Sonntag in Sanssouci

Eins ist klar, ich musste mal wieder nach Sanssouci. Mein letzter Besuch lag nun auch schon … (30?) Jahre zurück … sorry, sorry, sorry, das haben Schloss und Park nun wirklich nicht verdient …
Wie ich gelesen hatte, wurde Anfang des Jahres der Marmorsaal im Neuen Palais wieder eröffnet. ….und auch, wenn das Palais selbst immer noch (und sicher auch noch ein paar weitere Jahre) renoviert wird, sind wir nun letzten Sonntag hingefahren.

Von Berlin ganz bequem mit dem RE1 bis zum Bahnhof Potsdam Park Sanssouci – Umweltkarte ABC  –einfacher geht’s nicht!
Ein Wegweiser direkt vor dem Bahnhof weist uns die Richtung und keine 10 Minuten später stehen wir vor dem Neuen Palais.  Oder besser gesagt erst einmal dahinter, zwischen Palais und den Communs.
Die zwei Gebäude mit den Säulengängen und Kuppeln (Communs genannt, was übersetzt Nebengebäude heißt) waren einst Wirtschaftsgebäude. Heute werden sie als Teil der Potsdamer Universität verwendet.

Das Neue Palais ist ein Schloss an der Westseite des Parks Sanssouci in Potsdam. Es gilt als letzte bedeutende Schlossanlage des preußischen Barocks. Friedrich der Große hatte es nicht als königliche Residenz geplant, sondern als Schloss für Gäste seines Hofes. (Erst Kaiser Wilhelm II. machte das Neue Palais von 1888 bis 1918 dauernd zu seiner Sommerresidenz.)

Der Bau wurde 1763 begonnen und bereits 1769 fertiggestellt. (bedeutend schneller als heute der Bau eines Flughafens, Bahnhofes oder der Elbphilharmonie) Und das bei gigantischen Ausmaßen (über 200 Meter Länge, eine 55 Meter hohe Kuppel, 200 Gästezimmer,  Galerien, vier Festsäle und ein Theater und dazu die Communs mit Kolonnade und Triumphtor) und knappen Budget (gerade (1763) war der siebenjährige Krieg überstanden. Die Kassen leer, das Land ausgeblutet).
Friedrich wollte die Macht und Größe Preußens zeigen … und …auch wir sind überwältigt vom Glanz und Pomp …. Der Muschel- oder Grotten-saal dessen Wände mit allen Sorten mehr- oder minder edlen Steinen und Muscheln bedeckt sind genauso wie der Marmorsaal, den Boden aus glänzendem vielfarbigem schlesischem Marmor … durch riesige Kronleuchter erleuchtet …
Man riecht hier förmlich das kostbare Parfum und die gepuderten Perücken… man hört das rascheln der Kleider aus wertvollen Stoffen , Spitzen und drapierter Musseline …
Hier haben sie sich vergnügt, gespielt, getanzt und musiziert….

Nachdem wir alles ausgiebig auf uns wirken ließen sind wir noch etwas durch den Park Sanssouci gelaufen, vorbei an Schloss und Chinesischem Teehaus. Bei fast 300 Hektar Park und etwa 70 Kilometer Wegelänge können wir nur einen winzigen Teil ansehen.

Und so bleibt klar; ich musste mal wieder nach Sanssouci. Wer sich für die Geschichte Friedrich des Großen und die Prachtbauten seiner Zeit interessiert, einiges an Zeit mitbringt, Schlösser und weitläufige Parkanlagen liebt, ist hier eben genau richtig!

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