Das Rotkehlchen (Erithacus rubecula)

Charakteristisch für das Rotkehlchen ist seine orange-rote Kehle im Kontrast zu seiner braunen Oberseite. Es ist etwa genauso groß wie ein Haussperling (ungefähr 14cm). und hat einen sehr rundlichen Körper, wiegt aber trotzdem nur 15 bis 20 Gramm.

Als Glückssymbol und Friedensbringer wurde das Rotkehlchen mit seinem melancholischen Gesang schon im Mittelalter verehrt.

Was die Nahrungssuche angeht, ist das Rotkehlchen ein Allround-Talent: Dank seiner großen Augen kann es auch nachts im Schein der Straßenlampen auf Insektenjagd gehen.
Die Nahrung besteht aus Würmern, Weichtieren, Insekten, Früchten und Sämereien, die vor allem am Boden gesucht werden.
Die „Red Robins“, wie sie unsere britischen Nachbarn nennen, nähern sich den Menschen bei der Gartenarbeit oftmals auf nur wenige Zentimeter und umhüpfen nicht selten Spaten oder Harke noch während der Arbeit, um sich aufgescheuchte Insekten, Würmer und Spinnen zu schnappen.

Rotkehlchen sind Teilzieher, das heißt, ein Großteil der Vögel verbringt auch den Winter bei uns, während ein anderer Teil wiederum in wärmere Gefilde zieht. Die Männchen erweisen sich in der Regel standorttreuer als die Weibchen. Die daheimgebliebenen Rotkehlchen ernähren sich im Winter hauptsächlich von Beeren und Sämereien, sind aber auch sehr häufig am Futterhäuschen zu beobachten.

Viele Vögel beginnen bekanntlich erst im Frühjahr zu singen. Das Rotkehlchen hingegen kann man beinahe das ganze Jahr über hören. Sein Gesang ertönt im Sommer wie im Winter – nur bei großer Kälte, Schnee und Eis verstummt es. Kehrt die Sonne zurück, ertönt aber sofort wieder der charakteristische Gesang des Rotkehlchens. Auch die Weibchen singen, wenn auch etwas leiser und mit kürzeren Strophen.

Und das Irre; sie singen auch Nachts. Ich habe eine Weile gebraucht, den Gesang zu identifizieren. Haben wir Nachtigallen im Hof?
Nein, Rotkehlchen verlegen ihren Gesang vermehrt in die Nacht, damit sie nicht gegen den Stadtlärm ansingen müssen. Je lauter die Geräuschkulisse am Tag ist, desto eher wird der Singvogel auch nachts die Stimme erheben. um besser gehört zu werden – wenn nicht von den schlafenden Weibchen, so zumindest von schlaflosen Menschen.

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