Das Wetter passt heute zur Gewissheit, dass es mein letzte Urlaubstag ist – recht grau und kühl –
Soll ich da überhaupt raus? Alternative wäre meine Couch und eine dieser bildungsfernen Fake-Realityshows im Fernsehen — OK, dann doch lieber raus.
Ich wohne schon mehr als 25 Jahre in Hohenschönhausen, aber an manchen wirklich schönen Ecken war ich bisher kaum. Somit will ich heute mal wieder an den Oranke- und Obersee. Nur knapp 3km von zu Hause entfernt, ist das auch eine nette „walking“-Strecke.
Der Orankesee gehört, genau wie der Faule See, der Malchower See oder Weiße See zu einer eiszeitlichen Seenkette , die sich vom oberen Barnim bis zum Berliner Urstromtal erstreckt. Der Name Oranke stammt von dem slawischen Wort Roderanke ab, was soviel wie rotbrauner See bedeutet.
Die Fläche des Sees beträgt rund vier Hektar.
Ein See, von Bäumen umgeben, mit Enten und Blesshühnern — an seiner Ostseite ein Strandbad, dass bereits 1929 eröffnete. Für den 300 m langen Strand wurde eigens Ostseesand aus Ahlbeck herangefahren. Strandkörbe, Rutsche, Tischtennis- und Volleyballfeld vervollkommnen das Bild.
Während der Orankesee in der Eiszeit entstand, ist sein eleganter Nachbar, der Obersee, nur etwa 110Jahre alt. Weil die Löwenbrauerei in Hohenschönhausen ein Brauchwasserreservoir benötigte, ließ sie die Lindwerderlake auffüllen und ihre Ufer befestigen. Um 1900 wurde ein Wasserturm gebaut.Vermesser stellten damals fest, dass das neue Gewässer mehr als einenMeter höher liegt als der alte Orankesee. So kam es zu seinem Namen:Obersee. Das Innere des alten Wasserturms wurde liebevoll restauriert zu einer modernen Bar umgestaltet. Bei schönem Wetter hat auch die Terrasse mit Blick auf den Obersee geöffnet.
Der Park ringsum mit Bänken und Skulpturen bietet immer neue Blicke auf den See, die Insel und das geschwungene Ufer.
Für Jogger, Radfahrer und Spaziergänger ist es ein beliebtes Gebiet, um dem Alltagsstress zu entfliehen. Und auch bei grauem Wetter durchaus eine Wanderung wert.