Durch die Schönholzer Heide

TGiF – – juhu, Freitag und es ist noch angenehm warm und es gibt Sonne … da bietet sich heute doch ein „after-work-walk“ an. Mein Entschluss steht fest. Ich gehe von der Arbeit (Wilhelmsruh) durch die Schönholzer Heide und den Bürgerpark Pankow bis zur Wollankstraße.

Also geht’s mal nicht zum Bahnhof, sondern entgegengesetzt die Kopenhagener Str. in Richtung Nordosten und dann Rechts in die Niederstraße. Von dort folge ich erst mal dem Hinweisschild zum sowjetischen Ehrenmal durch den Waldweg. Am Ende des Weges befindet sich dann links ein kleines Gartenrestaurant, das Heideröschen, und rechts das Ehrenmahl.

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Vom Vorplatz an der Germanenstraße führt eine Lindenallee zum Ehrenhain.

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Das Sowjetische Ehrenmal und Soldatenfriedhof wurden 1947 bis 1949 errichtet. Auf dem Soldatenfriedhof sind mehr als 13.000 der bei den Endkämpfen um Berlin im März und April 1945 gefallenen Offiziere und Soldaten der Roten Armee beigesetzt worden.
Das Zentrum der großen Anlage bildet der 33,5 m hohe Obelisk. Am Sockel sind Tafeln angebracht mit den Namen und Dienstgraden der gefallenen Offiziere der Roten Armee.
Vor dem Obelisken steht eine Statue der russischen „Mutter Erde“, die um ihren gefallenen Sohn trauert.  Der Ehrenhain ist von einer Mauer umschlossen. Hier sind 100 Tafeln angebracht auf denen die Namen, Dienstgrade und das Geburtsjahre von Gefallenen zu lesen sind.  
Ein Gedenkstein hinter dem Obelisken erinnert an sowjetische KZ-Opfer. 

Seit 2013 ist dieses Ehrenmal nach umfangreicher Sanierung wieder für Besucher geöffnet. Öffnungszeiten sind von April bis September von 7 bis 19 Uhr und Oktober bis März von 8 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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Auf der Anderen Straßenseite der Germanenstraße  informieren mich 3 Tafeln über die Geschichte der Schönholzer Heide. Im beginnenden 19. Jahrhundert war die Schonholzer Heide vor allem für Industriearbeiter und ihre Familien ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Das scheint so geblieben zu sein, denn ich sehe hier Paare und Gruppen beim gemeinsamen Spielen,  Spazieren, beim Picknick oder einfach auf den Wiesen die Spätsommersonne genießen. Und natürlich sind auch hier Jogger und Menschen mit ihren Hunden unterwegs.
Ist ja auch ein schönes Stückchen Natur.

Hier befand sich mal der Berliner LUNA-Park mit Riesenrad und Achterbahn, Sportplatz und Ausflugs-Gaststätte. Heute kann man sich all diese Anlagen kaum noch vorstellen. Ein trauriges Kapitel Geschichte erlebte die Schönholzer Heide dann während des 2. Weltkrieges. Mit Ausbruch des Krieg wurde der Vergnügungspark von den Nationalsozialisten zum Zwangsarbeiterlager umfunktioniert. Menschen aus Polen, Frankreich, Belgien, Kroatien und Russland mussten für die DWM Deutsche Waffen und Munitionswerke arbeiten. Viele starben an Unterernährung und Krankheit und bei Bombenangriffen. Heute existieren noch ein paar Reste von Fundamenten und einer, von damals mehreren oberirdischer Betonbunkern (ca. 55 Meter lang und ca. 11 Meter breit), die zur Rüstungsproduktion gebaut wurden.
Etwas weiter finde ich ein umzäuntes und mit Efeu bewachsenen Areal; der Ehrenhain mit Grabstätten von Zwangsarbeitern und Pankower Kriegsopfern.


Auf meinem Weg finde ich noch weitere Betonreste und scheinbar unnütze Treppen. Das sind die Überreste des heute „versunkenen“ Heide-Theaters (eine 1956 erbaute Freilichtbühne  mit 2500 Sitzplätzen, diese wurde  jedoch nach dem Mauerbau bereits wieder geschlossen). Der Park ist heute Naherholungsgebiet. Durch die gesamte Heide führt ein Naturlehrpfad, es gibt Liegewiesen, einen Abenteuerspielplatz und einen Fußballplatz.

Am südlichen Ende überquere ich dann die Hermann-Hesse-Straße und folgen Heinrich-Mann-Straße bis zum Bürgerpark Pankow.
Über den Park werde ich dann morgen schreiben. Ganz in der Nähe des Parks ist der S-Bahnhof Wollankstraße. Von dort ging’s dann nach Hause.

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