Humboldthain

Am Freitag wurde also das Lichterfest „Berlin leuchtet“ eröffnet.Da wollte ich unbedingt zum DomAquarée (eine gute Entscheidung, wie sich herausgestellt hat)  Aber bis zur einsetzenden Dunkelheit war noch etwas Zeit. Zu wenig um nach der Arbeit noch nach Hause zu fahren, zu viel um in Mitte zu warten. Also mal wieder was Neues erkunden…. Ich bin dann am Humboldthain ausgestiegen um mir nun auch mal diesen Park anzusehen.
Von der S-Bahn kommend betrete ich den Park von der Wiesenstraße. Große, ziemlich alte Bäume und das Hinweisschild, die Krokuswiese bitte nicht zu betreten, begrüßen mich erst einmal. Den Park gibt es seit 1876, zur Erholung und körperlichen Erbauung für die Bürger des nahegelegenen Weddings.

Der 2. Weltkrieg hat das Aussehen des Humboldthains aber radikal verändert. Im Nordostbereich wurden 2 riesige Flakbunker errichtet, die zum Kriegsende hart umkämpft waren. Nach dem Kriegsende war der Park völlig verwüstet Ehemalige Militäranlagen wurden überall gesprengt. So auch ein Teil der Bunkeranlage im Humboldthain. Die beiden nördlichen Türme und die Nordwand bleiben aber stark angeschlagen stehen, um die nördlich an den Turm angrenzenden Bahnanlagen zu verschonen.  In den darauf folgenden Jahren wurden die Bunkerruinen mit Trümmerschutt überdeckt und begrünt. So entstand die Humboldthöhe, die im Winter als Rodelbahn genutzt wird..

Über Serpentinen-artige Wege (oder eine Treppe) gelangt man auf die ehemaligen Flaktürme. Ich nehme die Treppe. Sie ist ziemlich steil und ich weiß nun, dass der Park auch heute noch zur „körperlichen Erbauung“ beiträgt….aber es lohnt sich. Oben angekommen belohnt eine umwerfende Aussicht auf Berlin. Zum ersten Verschnaufen befinden sich auf dem Turm-Plateau fest installierten Tische und Stühle.

Auf der linken Plattform steht eine Plastik, die der Künstler Arnold Schatz 1967 als »Mahnmal für die Deutsche Einheit« geschaffen und dem damaligen Berliner Regierenden Bürgermeister Willy Brandt zum Geschenk gemacht hatte.
Nach mehr als 50 Jahren hat der Berliner Unterwelten e.V. einen Teil der Bunkerruine wieder begehbar gemacht. Mit dem Verein kann man heute auch auf Abenteuertour durch den Bunker gehen. Die steilen Wände des Bunkers werden zum alpinen Klettern genutzt.

Für eine längere Pause ist der schön angelegten Rosengarten geeignet, der sich vom Flakturm aus im inneren des Parks bereits erspähen lässt. Hier sitzen Besucher auf Bänken und genießen die Sonne, lesen ein Buch oder spielen mit ihren Kindern.

Platz zum Toben für Familien oder für Hundebesitzer, die hier mit ihrem Vierbeiner Gassi gehen, bieten grüne Liegewiesen im Park.Im Westteil hat das Sommerbad Humboldthain in der Saison geöffnet, während es im südlichen Parkteil einen Wassergarten sowie einen pädagogisch betreuten Spielplatz gibt.

Sogar einen Weingarten soll es hier geben. Im Internet lese ich später, dass hier jährlich etwa 200 Flaschen Hauptstadtsekt gekeltert werden. Die Weinsorte: Grauer Burgunder aus Achkarren am Kaiserstuhl. Jedes Jahr im Oktober findet die Weinlese statt.

Den Weinberg habe ich dann nicht mehr gesehen, denn ich wollte ja noch nach „Mitte“. Also habe ich den Park am Gesundbrunnen verlassen und bin zur S-Bahn gegangen.
Und da ich längt noch nicht alles gesehen habe, muss ich mir irgendwann auch noch mal den Rest ansehen.

Alles in Allem ein schöner Park. Sehr empfehlenswert! Gut erreichbar von den Bahnhöfen Humboldthain oder Gesundbrunnen

 

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