Unser heutiger After-work-walk führte von Wilhelmsruh vorbei an „Heideröschen“ und Russischem Ehrenmal nach Reinickendorf an den Schäfersee und später über die Osloer Straße nach Hause.
Der Schäfersee ist ein beinahe kreisrunder, ca. 4 ha großer und 7 Meter tiefer See. Er liegt in einem 10,5 ha großen Park nur rund 5 Gehminuten vom U-Bahnhof Franz-Neumann-Platz entfernt.
Der See ist ein Relikt aus der letzten Eiszeit. Seinen Namen bekam der See von einer Schäferei – einer Anlage mit Wohnhaus und Wirtschaftsgebäuden aus dem Jahre 1738 – die sich hier befand. Die Nähe eines Gewässers war wichtige Voraussetzung für die Schäferei. Die Schafe mussten vor der Schur gewaschen werden.
In der Nähe des Sees soll sich der Sage nach einst der Rittersitz Neuenhagen befunden haben, nach dem der von der Residenzstraße abgehende Ritterlandweg benannt ist.
Um die Jahrhundertwende existierte am See noch eine Badeanstalt. Diese ist zwar verschwunden, dafür gibt es am Ostufer einen Bootsverleih, der zu Erkundungen des Schäfersees einlädt. Auf dem See tummeln sich allerlei Seevögel; Kormoran, Reiher, Enten, Blässhühner und Haubentaucher kann ich sehen. Auch Schwäne sollen hier leben, zeigen sich uns aber heute nicht.
Um den See befindet sich der Schäfersee-Park, der eine Komplettumrundung des Sees erlaubt. Er wurde 1922 bis 1928 vom Landschaftsarchitekten und Reinickendorfer Gartenoberinspektor Karl Löwenhagen gebaut und ist heute als Gartendenkmal unter Denkmalschutz gestellt.
An einer Seite wird der See von einer „Allee der Bäume“, die aus den ehemaligen Bäumen des Jahres besteht, gerahmt. Der Rundwanderweg um den See lädt mit Parkbänken zum Verweilen ein.
Kinderspiel- mit Bolzplatz, Bootsverleih, Minigolfanlage, „Café Am See“, Liegewiesen — Kurz – ein perfekte Naherholungsgebiet inmitten des dicht besiedelten Reinickendorf-Ost, nahe der Einkaufsmeile….