Volkspark Friedrichshain

Der Sommer ist fast vorbei und so werde ich es dieses Jahr nicht mehr schaffen, all zu viele Berliner Parks zu erkunden. Aber das ist eh ein Projekt, dass mich noch die nächsten Jahre beschäftigen (wenn es überhaupt zu schaffen ist).

Gestern war ich nun in einem weiteren Berliner Park unterwegs; im Volkspark Friedrichshain.
Es ist nicht nur irgendein Park, sondern der der älteste Volkspark Berlins. Nach einer Idee von Peter Joseph Lenné beschloss die Berliner Stadtverordnetenversammlung 1840 anlässlich des Thronjubiläums Friedrichs II., für den dicht besiedelten Berliner Osten einen Erholungspark zu errichten. Na das war doch mal eine gute Idee.

Gut, ich gebe zu, daß an heißen, sonnigen Tagen ruhige Plätze auf den Wiesen Mangelware sind. Aber neben den großflächigen Liegewiesen bietet der Park ja noch viel mehr. Der Volkspark Friedrichhain ist einer dieser Parks, so groß, wie anderorts ein ganzes Dorf mit Denkmalen, Sport- und Freitzeitanlagen (Plätze für Basketball, Fußball und Beach-Volleyball, Half-Pipe, Rodelbahn, Boulderfelsen, Trimm-dich-Pfad, Rundkurs für Inline-Skater und eine separate Strecke für Jogger), Freiluftkino, Restaurants, dem See, Wald — und natürlich den in vielen Liedern besungenen Mont Klamott – quasi den Mount Everest des Kiezes.
Während des zweiten Weltkriegs wurden 1941 im Volkspark Friedrichshain zwei Flaktürme errichtet. Die machten den Park zum Angriffsziel und führten zu erheblichen Zerstörungen. Nach Kriegsende wurde versucht, die Bunker zu sprengen, ein erfolgloses Unterfangen… Also wurde beschlossen, die Flak-Türme mit Schutt zu künstlichen Bergen aufzuschütten. Der größere der beiden Hügel „Mont Klamott“ hat eine Höhe von 78 Metern. Leider gibt es aber keinen atemberaubenden Rundblick auf Berlin; die Bäume verwehrt uns die Aussicht. Aber gerade das viele Grün und der zum Teil recht alte Baumbestand machen den Park ideal zum Spazierengehen.

Im Jahr 1989 wurde eine Weltfriedensglocke der japanischen World Peace Bell Association eingeweiht und mit einem kleinen Pavillon geschützt. Der Pavillon trug ein kupfernes Dach, das Buntmetalldiebe im Jahr 2012 entwendet hatten.

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Die Hauptattraktionen ist aber wohl der große Märchenbrunnen am westlichen Parkeingang. Er wurde nach zwölfjähriger Bauzeit 1913 fertiggestellt. Ja, was lange währt wird gut, so arbeiten wir in Berlin ja heute noch 🙂
Schon als Kind habe ich diesen Brunnen und den Park geliebt. Die Faszination an dem Brunnen ist bei Kleinen und Großen also gleich. Die Skulpturen, die dem Märchenbrunnen quasi seinen Namen gaben, sind zehn Plastiken auf dem Beckenrand des Brunnens, die neun der bekannten Märchen der Brüder Grimm darstellen.

Etwas versteckt im Park befindet sich der Friedhof der Märzgefallenen. Dieser Friedhof wurde kurz nach Fertigstellung des Parks für die Opfer der Deutschen Revolution vom 18. März 1848 eingerichtet und verschaffte nach der Novemberrevolution 1918 zudem 33 Toten der Straßenkämpfe in Berlin ihre letzte Ruhestätte.

Gleich davor hängen an einem Baum kleine Zettel mit Wünschen. Diese schöne Tradition, seine Wünsche aufzuschreiben und an einen Baum zu hängen, kommt ursprünglich aus Japan.

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Ich spaziere noch etwas durch den Park und genieße die Spätsommer-? Frühherbst-? Sonne. Keine Frage: Der Volkspark Friedrichshain ist das ganze Jahr über einen Besuch wert.

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