Herzlichen Glückwunsch allen und allinnen.
Mädels: Heute ist der Internationale Frauentag(auch Weltfrauentag, Frauenkampftag, Internationaler Frauenkampftag oder einfach Frauentag genannt). Er entstand in der Zeit um den Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung und das Wahlrecht für Frauen und kann auf eine lange Tradition zurückblicken.
Die deutsche Sozialistin Clara Zetkin schlug auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz am 27. August 1910 in Kopenhagen gegen den Willen ihrer männlichen Parteikollegen die Einführung eines internationalen Frauentages vor, ohne jedoch ein bestimmtes Datum zu favorisieren. Die Idee dazu kam aus den USA. Dort hatten Frauen der Sozialistischen Partei Amerikas (SPA) 1908 ein Nationales Frauenkomitee gegründet, welches beschloss, einen besonderen nationalen Kampftag für das Frauenstimmrecht zu initiieren. Der erste Frauentag wurde dann am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz gefeiert. Seit 1921 findet der internationale Frauentag am 8. März statt. In manchen Ländern ist der 8. März sogar ein gesetzlicher Feiertag….
Auch in diesem Jahr haben sich bei uns Unternehmen etwas Feines für die Damenwelt ausgedacht. Allen voran die Drogeriemarkt-Kette Rossmann, die die ganze Woche über als „Rossfrau“ firmiert, Motto: „Lasst die Frau raus.“ (So heißt auch der Hashtag, unter dem Frauen Fotos von sich bei Instagram hochladen sollen, in denen sie zeigen, warum sie gern Frau sind.) Hmmm, was heißt dass denn „Lasst die Frau raus.“? Woraus sollen wir gelassen werden? …
Schon seit Tagen ruft der Handel die Männer auf Blumen und Konfekt zu kaufen….
Douglas hingegen ruft Frauen auf: „Do it for you“. Und die Unterwäsche-Marke Sloggi präsentiert pünktlich eine neue Kollektion mit geklebten, und deswegen nicht fühlbaren Nähten. Mit dem richtigen Schlüpfer und BH befreien sich Frauen also aus den engen Korsetts der Vergangenheit, Motto: „Unfasten yourself“, schnall Dich los.
Unterm Strich ist also am 8. März vor allem wieder ein Feiertag der Werbebranche, die Frauen sagt, was sie am besten tun sollten: einkaufen.
Irgendwie geht mir das ganz schön auf den Zunder.
Am Frauentag sollte es mal um die Gleichberechtigung gehen… Gleichberechtigung und Gleichheit und keine Trennung.
Und genau dort sehe ich das Problem. Das „-innen“ an jedem Wort macht doch keine Gleichberechtigung. Es trennt doch nur deutlich in männlich und weiblich.
Warum aber überhaupt diese Geschlechtertrennung? Sind Ingenieurinnen besser oder schlechter als Ingenieure? Verkäuferinnen anders als Verkäufer?
Ich will auch keine Frauenquoten. Die bedeuten doch nur, dass die Erfolge einer Frau weniger gewertet werden (sie ist ja nur Quotenfrau)
Warum trennen wir schon schon Kleinkinder: „du rosa“ und „du blau“. Warum gibt es Mädchen-Lego? Können Mädchen und Jungen nicht mit den gleichen bunten Bausteinen spielen? Dürfen Jungs nicht auch eine Puppenküche haben und Mädchen blaue Rennautos?
Ich denke, die Geschlechtertrennung ist das Problem.
Politische Korrektheit in der Sprache ändert weder ungleiche Bezahlung noch die daraus resultierende Haushaltsteilung (solange der Mann mehr verdient, wird er nicht mehr Zeit für die Kinderbetreuung aufbringen….) und somit Chancenungleichheit.
Die luxemburgische EU-Kommissarin Viviane Reding stellte fest: „Solange wir einen Frauentag feiern müssen, bedeutet das, dass wir keine Gleichberechtigung haben. Das Ziel ist die Gleichberechtigung, damit wir solche Tage nicht mehr brauchen.“
Und solange wir den Tag zur Erinnerung daran benötigen, dass noch immer Männer und Frauen nicht gleich berechtigt sind und gleich behandelt werden, solange sollten wir ihn auch feiern.
Prosit Mädels !!!!
(Quellen http://www.sueddeutsche.de und http://www.kleiner-kalender.de)
Liebe Judith, du hast recht. Dass Rossmann u. andere die Werbetrommel rühren, ist bloß Konsumterror.
Natürlich freuen wir uns über Blumen von unsren Männern. Aber bitte ohne Kaufzwang . Auf einen Slogan „gleiches Recht für Frauen“ können wir wohl lange warten. Ines