Meer macht glücklich
Am frühen Morgen an den Strand … genau mein Ding. Die Sonne scheint und wärmt schon am frühen Morgen, die Ostsee liegt ruhig da und ich genieße erst einmal einen wundervollen Morgen. Um diese Zeit verirren sich nur ein paar Hundebesitzer in den Strand. Ansonsten sind nur Möwen und Kormorane zu sehen.
Nach dem reichhaltigen Frühstück entscheiden wir uns heute ans Kap Arkona zu fahren.
Das Kap Arkona, auch als Nordkap Deutschlands bekannt, ist der nördlichste Punkt der Insel Rügen. Es zählt mit den 45 Meter hohen Klippen, den Leuchttürmen, dem ehemaligen Marinepeilturm und dem bekannten Fischerdorf Vitt zu den beliebtesten Ausflugszielen.
Wer mit dem Auto ankommt, der muss dieses am Parkplatz bei Putgarten abstellen, aber eine Pferdekutsche und die blau-weiße Bimmelbahn stehen schon zur Abfahrt bereit. Und so erreichen wir das Kap in wenigen Minuten.
Die meisten Treppen vom Kliff hinunter zum Strand sind allerdings nach den Erdrutschen im Jahre 2011, bei dem ein Mädchen ums Leben kam, immer noch gesperrt – und werden dieses wohl auch zukünftig bleiben. Ich habe einen einzigen (auf eigene Gefahr) geöffneten Weg gefunden und bin die 110 schiefen Stufen zum Strand hinab gegangen…. einziger Nachteil: man muss dann auch wieder hinauf 🙂
Einst war das Kap Arkona eine Kultstätte des slawischen Stammes der Ranen, die hier bis ins 12. Jahrhundert ihren Gott Swantewit in Ehren hielten. Die Jaromarsburg und ihr 25 Meter hoher Burgwall dienten zu Verteidigungszwecken und beherbergten bis zur Eroberung durch den dänischen König Waldemar I. im Jahre 1168 einen heidnischen Tempel. Wind und Wetter setzten dem Kap Arkona jedoch seit jeher zu und so ist heute nur noch der Burgwall der Jaromarsburg sichtbar und auch dieser war au Sicherheitsgründen gesperrt.
Markanteste Punkte des Kap Arkonas sind die beiden Leuchttürme. So befindet sich am Kap Arkona der älteste Leuchtturm an der Ostseeküste. Er wurde im Jahr 1826/27 im Backsteinstil nach einem Entwurf des berühmten Architekten Karl Friedrich Schinkel erbaut und ist heute als Schinkelturm bekannt. Im Jahre 1905 erhielt der Schinkelturm dann noch einen großen Bruder, der aus 35 Metern Höhe auch heute noch Leuchtsignale zur Orientierung sendet.
Dutzende von Lüftungsrohren ragen in direkter Nachbarschaft der Leuchttürme aus der Erde. Die Geschichte der Bunker auf Kap Arkona ist lang. Sie beginnt 1915 mit dem Bau des ersten Bunkers, der aber unrenoviert und aus Gründen der Sicherheit nicht öffentlich zugänglich ist.
Der Arkona-Bunker stammt von der Wehrmacht und wurde zu DDR-Zeiten als Dienststelle der 6. Grenzbrigade Küste umfunktioniert. Der größere Bunker wurde von 1979 bis 1986 gebaut. Er diente der auf dem Bug stationierten 6. Flottille der Volksmarine und der Vereinigten Ostseeflotte (VOF) als Gefechtsstand. Die beiden Bunker wurden von der Gemeinde Putgarten erworben und sukzessive renoviert und heute für Ausstellungen genutzt.
Ein Stückchen weiter steht noch ein Turm. Der kaiserliche Marinepeilturm mit einer Aussichtsplattform.
Und ein bisschen StreetArt gibts hier auch.