Das Detlev-Rohwedder-Haus entstand 1935 auf Veranlassung Hermann Görings für das Reichsluftfahrtministerium und war mit über 2.000 Räumen das damals größte Bürogebäude Berlins.
1949 wurde hier die DDR gegründet und Wilhelm Pieck zum Staatspräsidenten gewählt. Danachwurde das Gebäude von verschiedenen Ministerien der DDR genutzt und offiziell „Haus der Ministerien“ genannt. Am nördlichen Pfeilergang war 1941 der „Soldatenfries“ angebracht worden und zeigte nach Osten ziehenden Wehrmachtssoldaten Dieser wurde durch das Wandbild „Aufbau der Republik“ von Max Lingner (1888-1959) ersetzt.
Max Lingner (1888 – 1959) war ein deutscher Landschaftsmaler und Grafiker. Er studierte Malerei an der Kunstakademie Dresden. In den 1950er-Jahren entstanden Spätwerke im Sinne des sozialistischen Realismus, u. a. das Gemälde „Der Große Deutsche Bauernkrieg“ (1951/55) sowie 1950-1953 das Wandbild „Aufbau der Republik“ am Haus der Ministerien, dem heutigen Detlev-Rohwedder-Haus.
Sein Entwurf trug zunächst den Titel „Die Bedeutung des Friedens für die kulturelle Entwicklung der Menschheit und die Notwendigkeit des kämpferischen Einsatzes für ihn“, wurde aber auf Wunsch der DDR Regierung mehrfach überarbeitet.
Der Demonstrationszug zeigt von links nach rechts politisch engagierte Menschengruppen mit FDJ-Mitgliedern, Musikanten, jungen Pionieren und der Volkspolizei sowie einem neuen Typus: dem Funktionär mit Krawatte und Aktentasche.
In der Mitte des Bildes findet sich die Darstellung der Arbeiterklasse mit handwerklich arbeitenden Bauleuten.
Auf der rechten Bildseite werden Landwirtschaft und Schwerindustrie sowie Ingenieursarbeit thematisiert.
Mit dem Bild erhielt der Gebäudekomplex nach außen sichtbar eine neue politische Umdeutung im Sinne des sozialistischen Aufbaus.
Mit dem Denkmal zur Erinnerung an den Aufstand vom 17. Juni 1953 und der Benennung des Areals vor dem Gebäude (dass heute vom Bundesfinanzministerium genutzt wird) als „Platz des Volksaufstandes von 1953“ gibt es nun eine erneute Umdeutung.