#365 /167 … 12 Stunden … 12 Fotos … 1 Stadt – Fotomarathon 2018

Ein Foto gibt dem Moment Dauer.

Samstag war es wieder soweit. Fotomarathon. Ich war nun zwar das fünfte Mal, dabei aber immer noch aufgeregt und natürlich voller Enthusiasmus.
Dieses Mal stellte sich die Frage, ob ich teilnehmen soll auch gar nicht. Mit meinem Siegerbild im Dezember (Photochallenge im Advent) hatte ich die Teilnahme gewonnen.

Hab mich gefreut, dass Sebastian auch wieder dabei war (in Zukunft möchte er ja lieber mit organisieren). Ich mag aber diese Momente, wenn wir zusammen durch die Stadt streifen.
Wetter stimmte auch.. Einem tollen Tag stand also nichts im Wege. Im Mittelpunkt steht für uns natürlich der Spaß und durchhalten ist unser Sieg.
Und da Adam und Thomas auch mit dabei waren, waren wir gleich mal eine gute Truppe.

Los ging’s um 11:00 Uhr am Panorama DIE MAUER am Checkpoint Charlie. Das war ja schon mal ein erstes Highlight. Bisher hatte ich mir die 10€ Eintritt dort nicht geleistet. Aber es ist wirklich sehenswert.
Denn nun stand ich also auch mal auf der „anderen Seite“ um einen Blick über die Mauer gen Osten zu werfen… und ein Großteil der Teilnehmer hat die Mauer sicher zum ersten Mal überhaupt bewusst gesehen…

 

Dann endlich das Thema;  „Gestern war heute“  .. Ohje …
„soll ich das Datum der Kamera zurückstellen? Dann ist heute gestern“ fragte ein Teilnehmer neben mir …bloß nicht!! ..  das hätte ihn gleich mal disqualifiziert, denn de Nachweis, dass die 12 Bilder heute entstanden sind, wäre damit nicht möglich.

Der 20. Fotomarathon wurde gefördert durch die Bundesstiftung für Aufarbeitung der SED Diktatur. Damit war schon mal klar, wo es themenmäßig hingeht. Dieses Jahr also Berlin als Schauplatz des kalten Krieges …

Da ich in letzter Zeit ja immer wieder in Sachen Street-Art unterwegs war, hoffte ich auch meine Serie so umsetzen zu können. Mauern gibt’s ja genug und viele sind Sehens- und Foto-wert. 
Also erst mal losgehen (die Zimmerstraße entlang) und überlegen… „Völker der Welt, schaut auf diese Stadt“ … sagte einst der damalige regierende Bügermeister von Berlin Ernst Reuter. Da ging’s um die Luftbrücke 1948 …. Aber jetzt waren wir zwischen Checkpoint Charlie, Topografie des Terrors und Platz des Volksaufstandes…
Hier gibt’s (soweit mir bekannt) keine Rosinenbomber oder Ähnliches …..

Mein 1. Foto dazu: Stop der Mauer (wenngleich DIE Mauer ’48 noch gar nicht stand) Nehmen wir Mauer also als Symbol für Begrenzung/Abschottung so steht ein Stop dieser auch für ein Stop von Blockaden … hoffentlich versteht eine Jury das und kreidet mit nicht an, dass ich das Bild auch noch im Hochformat aufgenommen habe (was mir natürlich erst bei der Abgabe bewusst geworden ist)

 

Ja, sehr gelungen ist diese Umsetzung wahrscheinlich nicht.
Aber wir sind am Platz des Volksaufstandes und ich mag nicht weiter nach Motiv 1 suchen, da ich meine Interpretation zu „Strahlende Zeiten“ jetzt gefunden habe.

 

„Der dritte Mann“ sagt mir erst mal gar nichts. Adam meint sich zu erinnern, dass es ein Film war über Spionage, Agenten im kalten Krieg.
OK, da habe ich erst mal gar keine Idee …
Wir gehen die Wilhelmstraße entlang, zum Brandenburger Tor (das auf Grund der Fanmeile total eingebaut war) und dann in die Chausseestraße um uns erst mal einen Döner zum Mittag zu leisten und über die Umsetzung der Themen zu grübeln. Der nächste Treffpunkt ist (nicht sehr überraschend) an der „Gedenkstätte Berliner Mauer“ in der Bernauer Straße.
Thomas und Adam hatten die 4 Bilder schon im Kasten. Sebastian und ich tun uns schwerer.  Jetzt gab’s Zettel 2 und für die nächsten 4 Stunden haben wir 6 offene Themen.

Auf dem weiteren Weg durch die Bernauer Straße habe ich den „dritten Mann“ gefunden.

 

Adam wollte nun durch den Mauerpark, der für mich aber auch nicht so viel hergab.
Er und Thomas sind wohl fündig geworden.
Mich zog es mehr an die East-Side-Gallery und so sind wir zur Warschauer Straße gefahren. Hier gab dann die „Linientreue“.

Über die Oberbaumbrücke und durch den Wrangelkietz fand ich ein Bild für „Wand an Wand“.

Ja, ich weiß, schräg nach oben und Zoom verzerrt ganz schön und Nachbearbeiten ist leider nicht… und mit Ost-West, Kater Krieg und so … passt es auch nicht wirklich….

Für mich ist der Punkt gekommen, an dem ich am liebsten noch mal beginnen möchte .. irgendwie regt sich die Unzufriedenheit ….
aber jetzt geht’s erst mal zum Treffpunkt an den Platz der Luftbrücke.

Bis auf die Tatsache, dass es hier neben den Stempeln und neuen Themenzetteln auch eine Grillstand und kalte Getränke gibt (danke den Organisatoren), kann ich dieser Location nicht viel abgewinnen…graue, schmucklose Monumentalbauten für die „Welthauptstadt Germania“

Und die letzten Themen sind noch mehr kryptisch.

 

Hier trennen wir uns dann erst einmal. Adam und Thomas wollen noch mal Richtung Alex oder Potsdamer Platz. Sebastian und ich beschließen von der Warschauer Straße zum letzten Treffpunkt dem Holzmarkt zu laufen.
Jedenfalls sollte es auf der Strecke (und am Holzmarkt) noch genug Street-art für mich geben. Und Sebastian, der seine Serie heute Street fotografiert, findet sicher auch seine noch fehlenden Motive.

„Westpaket“ … nach längerem Hin und Her entscheide ich mich hierfür:

 

Das Nächste: „sich (unsicher) umschauen“… OK, vielleicht geht das:

Irgendwie hab ich das Hauptthema schon lange nicht mehr auf dem Schirm und nun geht es nun nur noch darum das Ganze ordentlich abzuschließen…

„Geh doch nach drüben!“

Dieses Bild habe ich am „Baumhaus an der Mauer“ gefunden. Das ist ein um zwei Bäume herum gebautes Haus aus Sperrmüll, dass Osman Kalin (1925–2018) zu Zeiten der Mauer im „Niemandsland“ errichtete.  Später wurde es von den städtischen Stellen toleriert und heute gilt es als Sehenswürdigkeit und Touristenattraktion. Das dreieckige Grundstück gehörte zu Ost-Berlin, befand sich jedoch westlich der Berliner Mauer.

Na also, dann nur noch 4 Themen. Aber jetzt hab‘ ich gar keine Idee. Sebastian macht mir Mut, dass „Wind of Change“ durchaus auch die Veränderung der Menschen (der Irokese im Business-outfit) sein könnte … freie Interpretation …. gestern war heute … noch ein bisschen ursprüngliche Kultur nun konservativ im Anzug, Business-like …

Wie auch immer, die Zeit rennt, ich muss noch Bilder kopieren und aussortieren …. wir sind am Holzmarkt und ich finde das „Utopie ist machbar, Herr Nachbar!“ im Piece von Klebebande am Holzmarkt.

 

Ein „Sprung ins kalte Wasser“ … ist das Mutter werden doch auch ….

Was sich das Fotomarathon-Team bei „Zonenkinder“ gedacht hat, ist mir ein Rätsel… Meine Interpretation finde ich an dem Versorgungshäuschen gegenüber vom Holzmarkt.

 

Irgendwann war eben das „große“ Thema weg. (genau wie Adam und Thomas, die wir nicht mehr gefunden haben) und ich mit meinen Bildern nicht wirklich glücklich.
Aber irgendwie hat’s doch auch wieder Spass gemacht.
Knapp 30 km sind wir durch die Stadt gelaufen und haben ein paar neue Ecken entdeckt. Das ist doch was.
Ich mach gerne wieder mit 🙂

 

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