Die Fastenzeit hat wieder begonnen. Das Fasten finden wir eigentlich in allen Weltreligionen, denn das Verzichten soll unseren Körper und unsere Seele „reinigen“, Platz schaffen für Gebet und Meditation.
Im Christentum wird in der Regel in der Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern gefastet – die Fastenzeit 2016 dauert vom 10. Februar bis zum 26. März. Die Gläubigen sollen in dieser Zeit bewusst Verzicht üben, sich besonders dem Gebet widmen und an ihre Nächsten denken. Sie sollen Buße tun und sich so auf Ostern, das höchste christliche Fest, einstellen.
Allerdings wird hier nicht völlig auf Nahrung verzichtet. Bereits seit Beginn des vierten Jahrhunderts verzichten Christen während der Fastenzeit. Damals jedoch nur auf Fleisch und Wein. Später dann auch auf Milch, Butter, Käse und Eier. Und sie begnügten sich mit einer Mahlzeit am Tag. Ausgenommen war lediglich der heilige Sonntag.
Durchhalten ist aber schwer .. Wer es sich leisten konnte, überbrückte die Fastenzeit mit Fisch. Doch der war teuer. Wer konnte es sich zu der damaligen Zeit leisten? Es waren die Kirchenoberen, wie etwa die Kardinäle, die in der Fastenzeit nicht wirklich Verzicht üben mussten.
Aber auch die einfachen Leute fanden auch den ein oder anderen Weg, das von der kirchlichen Obrigkeit verordnete und streng überwachte Fasten zu umgehen.
So erzählt man sich heute, dass die Brüder des Klosters Maulbrunn damals während der Fastenzeit ein Stück Fleisch geschenkt bekamen. Sie wollten nicht, dass es verdirbt. Also hackten sie das Fleisch kurzerhand klein und mischten einige Kräuter darunter. Dann versteckten sie den fleischigen Brei in kleinen Teigtaschen und warfen diese in die Fastensuppe. Und schon waren sie erfunden, die „Herrgotts B’scheißerle“, die wir heute noch als schwäbische Maultaschen kennen.
Wer heute fastet, hat aber in der Regel ganz andere Beweggründe: Gesundheit und Selbstdisziplin.
Aus welchen Gründen wir uns auch für einen sieben-wöchigen Verzicht entscheiden, die Quote derer, die nicht durchhalten werden, wird wohl ähnlich hoch ausfallen wie bei den alljährlich gefassten guten Vorsätzen für das neue Jahr. Vielleicht auch ähnlich hoch wie damals im vierten Jahrhundert. Manche Dinge ändern sich halt nie, wie man so sagt.
Dennoch werde ich versuchen die nächsten 40 Tage ganz bewusst zu verzichten…Ich bin kein gläubiger Mensch und meine Beweggründe heissen: Für die Gesundheit und gegen den inneren Schweinehund!
Mein Vorsatz steht: ich verzichte
..auf Süßigkeiten: ich muss gestehen, dass ich keine Ahnung habe, ob und wie ich das durchhalte – die Verlockungen lauern überall und besonders im Nachmittags-Tief im Büro werden sie mir fehlen….. Aber versuchen möchte ich es auf jeden Fall.
Und dann werde ich mich bewusster ernähren.. (Einhaltung der Tageskalorien und Reduzierung von Weissmehl und Zucker) Damit habe ich ja schon begonnen und ich hoffe das durchzuhalten und vielleicht die Ernährung generell umzustellen…
Auch ein Stück den Komfort des Autos will ich aufgeben, mehr Bewegung und dabei natürlich das eine oder andere nette Foto zu machen …
Und nun bin ich gespannt, wie meine Vorsätze sich so in die Tat umsetzen lassen. Ich werde sicher darüber schreiben.
Wie verbringt Ihr denn die Fastenzeit und was hat diese für eine Bedeutung für Euch? Oder ist es für Euch eine Zeit wie jede andere ohne spezielle Bedeutung? Ich freue mich auf Eure Kommentare.