Vom Park Babelsberg bis zur Pfaueninsel #Berliner Mauerweg 1

Heute nun der versprochene 2. Teil unseres Ausfluges nach Babelsberg.
Von der Glienicker Brücke aus ging es nun über den Berliner Mauerweg (oder besser gesagt einem kleinen Teil der fast 160 Kilometer) bis zur Pfaueninsel. (Den geplanten Besuch der Insel haben wir mal auf das Frühjahr verschoben, denn unsere Füße wollten dann doch nicht mehr)

Unser Weg führte aber erst einmal vom Park Babelsberg zur Parkbrücke über den Teltowkanal und nach Klein-Glienecke.
Das Dorf Klein-Glienicke, südöstlich der Glienicker Brücke auf der Wannseeseite der Havel gelegen, war eine Einstülpung des Ostens im dicken Bauch von Westberlin. Zwischen dem Mauerbau 1961 und ihrem Fall 1989 war der Ort, dessen beide Schlösser im Westen lagen und für die Glienicker unzugänglich blieben, ringsherum von der Mauer umgeben. Es gab nur eine Verbindung nach draußen: die Parkbrücke über den Teltowkanal nach Babelsberg. Und auch für „den Westler“ war Klein-Glienicke eine Terra incognita, dorthin kam wirklich keiner.
Wir verweilen hier nur kurz (auch wenn der historische Ort sicher einen längeren Aufenthalt verdient hätte). Aufgefallen sind uns aber hölzerne Häuser alpenländischer Architektur.
Prinz Carl von Preußen, Sohn des Königs Friedrich Wilhelm III., hat den Architekten Ferdinand von Arnim zwischen 1863 und 1867 hier zehn Schweizerhäuser erbauen lassen. Vier davon sind heute noch erhalten, sie stehen am Lauf der Bäke, die hier für ein paar Hundert Meter parallel zum Teltowkanal läuft. (Naja, eigentlich läuft gar nichts, denn das Rinnsal ist wohl ausgetrocknet)

Weiter geht es  in Richtung Glienicker Brücke. Dabei durchqueren wir den Park des Jagdschlosses Glienicke.
Das Schloss, 1682 durch den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm erbaut, wird heute als Fortbildungsstätte.genutzt. Im Dezember 1990 wurde das Jagdschloss Glienicke mit seinem Park als Teil der Welterbestätte „Die Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin“ in die Liste der UNESCO eingetragen.
Wir besichtigen kurz den  den sanierten Vierpassbrunnen und wandern zwischen den alten Bäumen bis an die Glienicker Brücke.

Die Glienicker Brücke  verbindet die Königstraße in Berlin-Wannsee mit der Berliner Straße von Potsdam.  Die Brücke wurde Ende 1907 eröffnet. Quer über die Brückenmitte verläuft die Landesgrenze zwischen Brandenburg und Berlin bzw. die Stadtgrenze zu Potsdam.
Während der Zeit der Deutschen Teilung erlangte die Glienicker Brücke weltweite Bekanntheit durch den am 11. Februar 1986 spektakulär inszenierten dritten und letzten Agentenaustausch.
Unterschiedliche Grüntöne der Anstriche der beiden Brückenhälften lassen die Grenze zwischen Brandenburg und Berlin erkennen.

Wir folgen nun dem Berliner Mauerweg nach Norden, entlang der Havel. Rechts von uns liegt der Park Klein-Glienicke, umgangssprachlich Glienicker Park genannt, den wir heute aber nicht besuchen. Das Hirschtor lassen wir also rechts liegen und gehen an der Havel entlang. Auf dem gegenüberliegenden Ufer fällt die grazile Sacrower Heilandskirche auf, die Ludwig Persius 1841–1844 auf Wunsch Friedrich Wilhelms IV. erbaute. Nach dem Bau der Mauer 1961 stand sie einsam und unerreichbar, von der Landseite von Mauern umschlossen und von der Wasserseite her direkt vor der durch die Havel verlaufenden Demarkationslinie.
Am nördlichen Ende des Parkes Klein-Glienicke befindet sich das Jägertor am Krughorn. Von hier hat man eine herrliche Aussicht über die Havel und auf die Pfaueninsel.

Entlang der Wasserkante geht es in eine Bucht, an dessen tiefster Stelle sich das Wirtshaus Moorlake befindet. Es wurde von dem Schinkel-Schüler Ludwig Persius 1810 erbaut. Der schöne Garten mit Blick auf die Havel lädt zum Verweilen ein und wir genehmigen uns, nun schon ziemlich müde, eine Pause.

Etwas ausgeruht folgen wir weiter dem Uferweg bis zur Bushaltestelle Pfaueninsel. Von hier nehmen wir den Bus 218.
Und Glück haben wir auch noch, denn gerade jetzt kommt einer der historischen Busse. Ganz vorn, über dem Busfahrer genießen wir die schaukelnde Fahrt zurück durch den Grunewald.

 

2 Gedanken zu „Vom Park Babelsberg bis zur Pfaueninsel #Berliner Mauerweg 1

  1. Ich hab’s:
    29.4. – 15.10.2017
    Pückler Babelsberg. Der grüne Fürst und die Kaiserin

    Das ist ein MUSS für mich, denn ich war ja schon in Cottbus und in Muskau in und um sein Schloss. Aber nicht im polnischen Teil von Muskau.

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